ELLWANGEN - Hilfskräfte eilen an jeden Unfall-, Brand- oder Katastrophenort. Einen Einblick in diese Einsatzhilfe haben die siebten Blaulichttage auf dem Gelände der Ellwanger Polizei und in der Karlstraße gegeben. Hier erfuhr man hautnah, wie diese Organisationen funktionieren, aber auch zusammenarbeiten. Dies stieß auf sehr großes Interesse bei der Bevölkerung.
Die Polizei war in diesem Jahr der Ausrichter der siebten Blaulichttage. In der Karlstraße zeigten die anderen Blaulichtorganisationen wie THW, Malteser Hilfsdienst, Deutsches Rotes Kreuz, DLRG und Feuerwehr ihre Fahrzeuge und standen für alle Fragen Rede und Antwort. Flankiert wurden die Rettungskräfte von RES-QR.DE welche spezifisch für jedes Fahrzeug einen QR-Code für die verbaute Sicherheitstechnik erstellen können, einem Stand der Landesgartenschau Ellwangen 2026 und einer Hüpfburg. Für das leibliche Wohl sorgte der FC Ellwangen 1913 - Frauen.
Kugelsichere Westen, Hunde und Einsatzwagen
Doch fangen wir bei der Polizei, dem diesjährigen Gastgeber an. Dort hatte man sich, laut Revierleiter Danilo Paul in monatelanger Arbeit auf dieses Treffen vorbereitet. Normalerweise kommt man gar nicht auf den großen Hof des Polizeireviers und mancher war erstaunt, was hier alles geboten wurde.
Hier durfte man auf einem Polizeimotorrad oder einem Einsatzwagen probesitzen, sich über die Polizeischutzhundestaffel informieren und auch eine kugelsichere, schwere Weste anziehen.
Ein Blick in die Zelle
Im Polizeirevier konnte man Räume besichtigen, in die man sonst lieber nicht kommen will, wie zum Beispiel die Zellen oder den Schießkeller. Historisches gab es in Form von Uniformen, Bildern, Schriften, Fahrzeugen und Gerätschaften vom Polizeimuseum Heubach.
Die Karlstraße war zum Blaulichttag gesperrt und wann sonst, trifft man dort ein Rettungsboot und darf Wurfübungen mit dem Wurfsack machen? In diesem Fall vom DLRG Ellwangen. Das DRK Ortsverein Ellwangen zeigte in Kooperation mit den Maltesern Herz-Lungen Wiederbelegung bei Erwachsenen, Kindern und Babys und seine Einsatzfahrzeuge.
Feuerwehr zeigt Löschübungen
Die Freiwillige Feuerwehr Ellwangen war mit zwei großen Fahrzeugen gekommen, zum einen mit der Drehleiter, zum anderen mit einem "TLF 4000", das ist ein Tanklöschfahrzeug, das 4000 Liter Wasser mitführen kann. Die Jugendfeuer hatte eine Spielstraße aufgebaut, wo man Löschübungen mit der Kübelspritze machen konnte.
Der Malteser Hilfsdienst e.V. Gliederung Ellwangen hatte im Hof des Ärztehauses ein großes Zelt aufgebaut und man konnte die Ausrüstung in einem Krankentransportwagen bestaunen, ebenso den Herzenswunschkrankenwagen, mit dem todkranke Menschen zu ihrem Wunschort gefahren werden.
Drohne des THW ist besonders beliebt
Und dann war da noch das THW mit der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie der Bergung, zwei LKW und Notstromerzeuger vollgepfropft mit allem, was man zum Beispiel in Katastrophengebieten oder für die Unterstützung der Polizei braucht. Die kleinen Besucher konnten sich auf Rutsch- und Tretautos austoben. Großes Interesse fanden die Drohnen. Erfahrene Piloten wussten auf alle Fragen eine Antwort und ließen mit dem 80-fach-Zoom von der Karlstraße zum Beispiel einen scharfen Blick auf die Kirchturmuhr des Schönenbergs werfen. Im Ernstfall werden zum Beispiel mit der verbauten Wärmebildkamera Gelände nach vermissten Menschen abgesucht oder Glutnester bei Bränden erkundet.
Der Revierleiter des Ellwanger Polizeireviers, Danilo Paul dankte allen, die zu diesem 7. Blaulichttag beigetragen haben, „alles Organisationen, ohne welche die Gesellschaft nicht möglich wäre“, so Paul.
Oberbürgermeister Michael Dambacher sagte: „Es ist großartig, was hier alles erlebt werden kann.“ Man könne sehen, was Blaulicht ausmacht und was dort an sieben Tagen rund um die Uhr geleistet wird. „Sie stehen ihren Mann und ihre Frau und sind immer da, wenn sie gebraucht werden“, rief er den Blaulichtorganisationen zu.
Text und Bilder: Ipf und Jagst Zeitung, Schwäbische Post, Landesgartenschau & Mediateam THW Ellwangen